Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die WAKKA-Jahrestagung in Regensburg, gemeinsam mit der Arge Kinderanästhesie der ÖGARI (Österreich) war ein großer Erfolg. Es hat einfach alles gepasst: perfekte Organisation, tolle Umgebung, interessante Vorträge und eine rege Diskussion. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu mit viel Energie beigetragen haben, insbesondere an Gregor Badelt und sein Regensburger Team!

Hier eine kurze Zusammenfassung der Themen, die intensiv diskutiert wurden:

Nüchternheit
Eine klare Stellungnahme des WAKKA zu den verkürzten Nüchternzeiten wird von den Delegierten explizit gewünscht und mit einhelligem Abstimmungsvotum für:

  • 1-Stunden-Regel für klare Flüssigkeiten (je nach Setting auch „Trinken bis Abruf“) für alle Altersgruppen
  • Keine konkreten Mengenangaben, keine explizite Mengenbegrenzung
  • Keine weiteren Ausführungen zur Definition der Klarheit der Flüssigkeiten
  • Beschränkung zunächst auf elektive Operationen
  • 4-Stunden-Regel für alle Formen von Milch/-nahrung < 1 Jahr
  • > 1 Jahr: 6 Stunden für feste Nahrung mit dem Hinweis, dass erste Studien positive Ergebnisse für 4-Stunden-Verkürzung für leichte Mahlzeiten zeigen


Es wird ein Begleitaudit mit standardisiertem Doku-Bogen dazu geben, Christiane Beck aus der MHH wird dies organisatorisch begleiten. Ansprechpartner darüber hinaus ist Fredi Schindler (St. Augustin). Der WAKKA hat zwischenzeitlich schon das DGAI-Präsidium über den Stand der Dinge informiert.

Schmerz
Es wurde eine AG Schmerz im WAKKA ins Leben gerufen, die u. a. auch internationale Kooperationen und den Kontakt zu QUIPS-I et al. pflegen und koordinieren soll. Ansprechpartnerin: Francesca Opitz

Intraoperative Hypotension
Mit diesem weiterhin wichtigen Thema wollen sich Martin Jöhr (Luzern), Robert Sümpelmann (Hannover), Karin Becke, Julius Wermelt (München) und Martin Eikam (Münster) beschäftigen.

HEs, die in die Jahre gekommen sind
Mit neuem Elan wurde die Überarbeitung und Aktualisierung der folgenden Handlungsempfehlungen  einschließlich der Ansprechpartner initiiert (einige sollen zu Leitlinien aufgewertet werden):

HE Schmerz (Heike Rakow, Schwerin), Ambulante Anästhesie bei Kindern (Hannes Kunert, Bonn; Jörg Karst, Berlin; Karin Becke, Nürnberg), Präoperative Evaluation (Jost Kaufmann, Michael Laschat, Köln), PONV (Claudia Höhne, Leipzig; Jens Krösche, Witten; Udo Gottschaldt, Zwickau), Regionalanästhesie (Michael Brackhahn, Hannover), präklinische Notfallnarkose bei Kindern (Jost Kaufmann, Köln; Jens Krösche, Witten; Alex Etspüler, Hamburg; Bernd Landsleitner, Nürnberg).

Sedierungsleitlinie
Die LL Sedierung wurde sehr lebhaft und konstruktiv diskutiert. Der Entwurf von Katharina Röher (Hamburg) steht. Die Zusendung an die anderen beteiligten Fachgesellschaften steht an. Ansprechpartnerin: Katharina Röher.

OSA/ATE Leitlinie
Die LL ATE/OSA wurde sehr ausgiebig diskutiert und bezüglich der bisherigen Inhalte für gut befunden. Die Abstimmung mit unseren niedergelassenen Kollegen und der AG Pädiatrische HNO der DGHNOKC laufen aktuell. Ansprechpartner: Gregor Badelt (Regensburg) und Christiane Goeters (Münster).

Statement zur Propofol und Soja-Erdnussallergie
Es gab eine spannende Sitzung zu diesem Thema. Prof. Kabesch (Pädiatrischer Pneumologe und Allergologe, Regensburg) und Birgit Stögermüller (Kinderanästhesistin, Schwaz, A) haben die Literatur zusammengetragen. Es ist geplant, eine gemeinsame Stellungnahme zu erstellen. Ansprechpartnerin: Karin Becke

Hypospadie und Regionalanästhesie
Einige retrospektive Studien fanden eine erhöhte chirurgische Komplikationsrate nach Hypospadie-Operationen mit Kaudalanästhesie. In der Diskussion zeigt sich, dass diese Daten bisher marginalen Effekt auf den klinischen Alltag haben. Randomisierte Multizenterstudien sind in der Pipeline und werden es ermöglichen, die Datenlage besser zu bewerten. Die Diskussion zeigte auf, dass andere wesentliche Einflussfaktoren bestehen, u.a. die chirurgische Technik, der OP-Zeitpunkt und die Morphologie. Es stehen Gespräche mit der AG Kinderurologie der DGKCH an, ein nationales Register könnte hilfreich sein.

Die Vielfalt und Kreativität im WAKKA entsteht nur, weil Sie als Mitglieder des WAKKA sich immer wieder beteiligen und es einfach Spaß macht, gemeinsam die Themen voranzubringen. In diesem Sinne schauen wir nach vorn und schon mal für Ihren Kalender: Die nächste Jahrestagung findet vom 20.-22.6.19 in Stuttgart statt.

Mit herzlichen Grüßen aus Nürnberg, Hannover und Leipzig,

Karin Becke, Christoph Eich, Claudia Höhne

P.S. Für den DAC 2018 sind wieder Fallkonferenzen geplant. Prof. Weigand aus Heidelberg ist hierfür der Ansprechpartner. Wir möchten Sie motivieren, spannende Fälle dazu einzureichen. Die Deadline ist der 27.7.2018. Im Anhang finden Sie das detaillierte Prozedere.

pdf Aufruf Fallkonferenz DAC 2019.pdf (437 KB)